Unter den Namen Ostbahn verstand man anfänglich alle Haupt- und Nebenbahnen, die sich heute in Nordpolen befinden. Später galt dieser Namen nur für die Magistrale: Berlin - Piła (Schneidemühl) - Tczew (Drischau) - Malbork (Marienberg) - Królewiec (Königsberg). Nach dem zweiten Weltkrieg kam größter Teil der Strecke zu Polen, wobei den Charakter einer Magistrale behielten nur Abschnitte: von Kostrzyń (Küstrin) nach Piła (Schneidemühl) und von Tczew (Drischau) nach Malbork (Marienberg). Die restlichen Teile wechselten seinen Charakter zur lokalen Strecken. Die Ostbahn und vor allem der Abschnitt von Kostrzyń (Küstrin) nach Krzyż (Kreuz) ist sehr populär unter den Eisenbahnfreunden. Teilweise deshalb, daß sie die letzte, polnische Magistrale ohne Fahrdraht blieb und teilweise durch dort eigesetzten älteren Fahrzeuge. Bis Ende der 80-er Jahre konnte man dort Dampflokomotiven und Triebwagen der Serie SN61 treffen, und bis zum letzten Jahren verkehrten dort Diesellokomotiven der Baureihe ST44.

Das in der Nähe der Ostbahn liegende Schmalspurnetz (600mm) genannt Bydgosko-Wyrzyska (Bromberg-Würsitzer) war nach gesamten Streckenlänge eine der größten Schmalspurbahnen in Polen. Solche Namen wie Białośliwie (Weisenhöhe), Łobżenica (Lobsens), Nakło (Nakel), Koronowo (Krone) sind jedem Schmalspurfreund bekannt. Vor paar Jahren wurde der Zugverkehr eingestellt, die Mehrheit der Strecken zerlegt. Bis heute verblieb nur der Abschnitt Białośliwie (Weisenhöhe) - Łobżenica (Lobsens), dessen Zukunft nicht klar ist. Über die Geschichte dieser Schmalspurbahn, anfänglich zwei seperaten Bahnen von Bydgoszcz (Bromberg) und von Wyrzysk (Wür-sitz), später einer Bahn, sowie über dem Fahrzeugpark berichten wir auf Seiten 30-52.

Das Gützold Modell der Lok BR120 ist problemlos erhältlich. Den Umbau auf die PKP Version beschreiben wir für Sie Schritt für Schritt auf Seiten 59-66.